Geöltes Parkett |
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Parkett geölt oder versiegeltParkett geölt oder versiegelt ist mehr als nur eine ästhetische Entscheidung. Die Oberfläche ist bei Holzdielen ein wesentliches Qualitätsmerkmal. Denn die Oberflächenbehandlung entscheidet, wie der Dielenboden in 5, 10 oder 15 Jahren aussehen wird. Deswegen messen wir der Oberfläche einen viel höheren Stellenwert bei als dem Härtegrad des jeweiligen Holzes. Früher kannte man nur die bauseitige Fertigstellung der Parkettoberfläche. Das heisst, das Parkett wurde vor Ort geschliffen und anschliessend geölt oder versiegelt. Heute wird mehrheitlich sogenanntes Fertigparkett verbaut. Dieses wird industriell auf Lack- oder Ölstrassen – wie beispielsweise in unserer Schweizer Parkett-Manufaktur in Balterswil – produziert. Man spricht auch von wohnfertigen Oberflächen, welche umgehend genutzt werden können. Ein wohnfertiger Parkettboden ist bereits vom ersten Tag an geschützt. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um versiegeltes oder geöltes Parkett handelt.
Parkett geölt kaufenWenn Sie Parkett geölt kaufen, heisst das noch nicht, dass sie eine nicht filmbildende Oberfläche erworben haben. Denn es gibt natürlich an der Luft getrocknetes und künstlich mittels UV-Strahlung getrocknetes, geöltes Parkett. Die Oberflächen von UV-geölten und lackierten Dielen härten beide unter UV-Strahlung aus. Das Öl oder der Lack trocknet auf der Holzoberfläche. Dies hat für den Produzenten den Vorteil, dass grosse Produktionsmengen noch am gleichen Tag trocken sind und verpackt werden können. Oxydativ geöltes Parkett trocknet hingegen an der Luft aus. Frisch geölte Dielen werden in Hurdenwagen gelegt und trocknen dort auf natürliche Weise. Das Öl zieht in die Holzporen ein, es trocknet im Holz. Das Öl kristallisiert in den Poren und härtet aus. Dadurch wird die Oberfläche widerstandsfähig und schmutzresistent. Dennoch bleibt der direkte Holzkontakt vollumfänglich erhalten. Geöltes Parkett braucht allerdings eine längere Trocknungszeit. Die Dielen können erst einen Tag nach der Produktion verpackt werden. Von uns veredeltes Parkett durchläuft unsere Ölstrasse in drei Durchgängen: Vorbehandlung, Grundbehandlung und Endbehandlung und trocknet anschliessend für Spitzenqualität bis zu zehn Tagen in den Hurdenwagen aus.
Geöltes Parkett reinigenGeöltes Parkett reinigen gestaltet sich mit der Wischpflege einfach. Bei der UV-geölten sowie der lackierten Parkettoberfläche müssen sie beachten, dass diese Oberflächen lediglich nebelfeucht gewischt werden dürfen. Oxydativ geölter Parkett reinigen sie hingegen auch nass. Das Parkett bleibt diffusionsoffen und kann die Feuchtigkeit wieder an die Raumluft abgeben. Für alle Oberflächensyteme ist das Parkett pflegen gleich: Zuerst entfernen sie den groben Schmutz mittels Besen oder Staubsauger. Danach waschen sie den Boden mit einem Wischmopp und passendem Pflegemittel auf. Oxydativ geöltes Parkett pflegen sie, indem sie es nach 2-3 Jahren nachölen. Hierfür können Möbel an Ort und Stelle bleiben. Die Bodenpflege Parkett geölt stellt sicher, dass die Holzporen mit Öl gesättigt sind, was die Lebensdauer des Parketts erhöht. Ob Eiche angeräuchert, Parkett grau geölt, Buchenparkett oder Nussbaum geölt, Parkett geölt reinigen folgt immer demselben Vorgehen.
Pflege Parkett geöltDie Pflege von Parkett geölt nährt und schützt die Landhausdielen oder das Massivparkett. Erfolgt die Wischpflege mit Naturseifen mit Farbpigmenten, kann zudem dem Lichteinfluss auf Holzböden entgegengewirkt werden. Die Bilder gelblicher Holzböden in Ahorn, Buche, Nussbaum und Eiche hat man noch vor Augen. –Glücklicherweise kennen wir heute Techniken der Oberflächenbehandlung, die dem vergilbenden Einfluss der UV-Strahlung auf das Holz entgegen wirken. Bei der oxydativ geölten Oberfläche können bei der Grundölung sowie in der regelmässigen Pflege Weisspigmente in die Holzporen eingearbeitet werden. Diese Weissöl-Technik beugt der Vergilbung wirkungsvoll und anhaltend vor. War die Weissöl-Technik auch für lange Zeit die einzige Massnahme gegen Vergilbung, gibt es mittlerweile auch im Lackbereich Grundierungen, welche einen Vergilbungsschutz gewährleisten und die Parkett-Pflege einfach machen.
Wie unterscheidet man versiegeltes, UV- und oxydativ geöltes Parkett?Parkett wird heute oft mit ultramatter Oberfläche angeboten. Von Auge ist kaum mehr zu erkennen, ob es sich bei der matten Oberfläche um versiegeltes, UV- oder oxydativ geöltes Parkett handelt. Im Gebrauch ist der Unterschied aber markant. Denn nur oxydativ geöltes Parkett ist diffusionsoffen. Zwar schreiben einige Hersteller, sie führten oxydativ geöltes Parkett, richtigerweise handelt es sich jedoch um UV-geöltes Parkett mit geschlossener Oberfläche. Mit einem einfachen Test prüfen sie die Richtigkeit der Herstellerangaben: Wenn Sie Wasser auf das Parkett leeren und das Wasser wie auf einem Autolack abperlt und kein bisschen in die Oberfläche eindringt, wissen Sie, dass es sich um eine UV-geölte oder versiegelte Oberfläche handelt. Nur oxydativ geöltes Parkett vermag Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben. Da die Oberfläche nicht wie bei den anderen Behandlungsmethoden homogen und geschlossen ist, kann sie sich auch nicht statisch aufladen. Dies unterbindet Flusenwirbel und macht die oxydativ geölte Oberfläche ideal für Allergiker.
Vor- und Nachteile der OberflächenParkett geölt und luftgetrocknet erhält stets den direkten Holzkontakt. Sie spüren das Holz, wenn Sie mit der Hand darüberfahren. Bei UV-gehärtetem Öl oder lackiert/versiegelter Oberfläche spüren sie das Holz nicht mehr. Zwischen dem Parkettboden und ihren Fingern befindet sich ein Kunststoff, der den unmittelbaren Holzkontakt unterbindet. Der natürliche Werkstoff Holz wird von der filmbildenden Schicht verdeckt. Damit sich die natürlichen Vorzüge des Holzes entfalten können, bevorzugen wir von Graf Parkett oxydativ geöltes Parkett. In unserer Parkettausstellung Zürich sowie in Wila demonstrieren wir ihnen gerne den Unterschied. Alle drei Oberflächenbehandlungen – versiegeltes, UV-geöltes und oxydativ geöltes Parkett - schützen das Holz hervorragend gegen Schmutz. Aufgrund der diffusionsoffenen Oberfläche eignet sich luftgetrocknetes Parkett in der Küche oder im Badezimmer. Oxydativ geöltes Parkett erhält die natürliche Holzeigenschaft der sogenannten Hygroskopizität. Es nimmt Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und gibt sie wieder an sie ab. Lackiert-versiegeltes oder UV-geöltes Parkett sollten sie aufgrund der filmbildenden Oberflächenbehandlung nicht in Feuchträumen verlegen.
Parkett stellenweise reparierenOxydativ geöltes Parkett kann partiell repariert werden. Das bedeutet, dass das ganzflächige Parkett schleifen wie bei versiegelten Oberflächen nicht notwendig ist. Die Oberfläche kann stellenweise, also örtlich begrenzt saniert werden. Falls ihnen also einmal ein Malheur passieren und ein Gegenstand herunterfallen sollte, ist das keine Tragödie. Dellen und Kratzer können Sie einfach partiell nachbehandeln. Bei der oxydativ geölten Oberfläche wird nach der Behandlung kein farblicher Unterschied sichtbar. Weil das Öl IN den Holzporen aushärtet, präsentieren sich die alte und die neue Parkettoberfläche farblich gleich. UV-geöltes Parkett oder eine lackierte-versiegelte Oberfläche hingegen können sie nicht örtlich nachbehandeln. Weil der Lack oder das UV-gehärtete Öl AUF der Oberfläche zu liegen kommen, werden sie immer eine Überlappung sehen. Deshalb muss UV-gehärtetes oder versiegeltes Parkett immer ganzflächig saniert werden.
Lebensdauer der ParkettoberflächenVersiegelte oder UV-geölte Oberflächen werden in der Regel nach 8 -12 Jahren abgeschliffen. Dabei schleift der Fachmann 1 bis 1.5mm von der Holzoberfläche ab. Nach dem ganzflächigen Vollschliff trägt der Bodenleger zum Schutz des Parketts eine neue Oberfläche aus Lack oder Öl auf. Oxydativ geöltes Parkett hingegen müssen sie nicht zwingend abschleifen. Aufgrund der nicht filmbildenden Oberfläche, kann oxydativ geöltes Parkett mittels Intensivreinigung und Nachölen aufgefrischt werden.
Oberflächen im ObjektbereichUm der erhöhten Belastung des Parketts im Objektbereich gerecht zu werden, ist die Oberfläche mit Bedacht zu wählen. In öffentlichen Gebäuden mit hoher Frequenz und oftmals gleichbleibenden Laufwegen, bietet sich oxydativ geöltes Parkett an. Durch die nicht filmbildende Beschaffenheit entstehen keine Laufspuren. Dies ist insbesondere in Restaurants und Schulen ein klarer Vorteil. Zudem kann geöltes Parkett jederzeit partiell aufgefrischt werden. Weiter empfehlen wir für öffentliche Gebäude strapazierfähige Holzarten mit höherer Brinellhärte, z.B. Eichenparkett. Weiche Nadelhölzer sind für stark frequentierte Bereiche eher ungeeignet. Es sei denn, dies ist explizit erwünscht. Für Gebäudebereiche, in denen mit Chemikalien gearbeitet wird, empfehlen wir eine chemikalienbeständige Lack-Oberfläche oder einen PVC-Belag. In unseren Parkettausstellung Wila und Zürich beraten wir Sie gerne umfassend. |
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